Drei Tage.. so lange kann ein Mensch ohne Trinkwasser überleben. Ein Beleg dafür, wie wichtig diese Ressource ist.
Aber auch für landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten sowie für klassische Haushalte wird Wasser benötigt. Wie lange könnten Unternehmen weiterarbeiten, wenn ihnen die Wasserversorgung abgedreht würde? Diese Frage wird vor allem im Kontext der globalen Erwärmung immer dringlicher.
Es liegt in der Verantwortung der Wasserversorger – der lokalen Behörden und der privaten Unternehmen im Rahmen des öffentlichen Dienstleistungsauftrags –, dass es gar nicht erst dazu kommt. Sie tragen damit eine doppelte Verantwortung gegenüber der Bevölkerung und der Umwelt. Einerseits müssen sie die Kontinuität der Trinkwasserversorgung gewährleisten und zugleich Gesundheitsrisiken verhindern. Andererseits liegt es in ihrer Verantwortung, sich um Abwasser zu kümmern und dabei Umweltverschmutzungen zu vermeiden.
In Frankreich beispielsweise ist der Sektor sensibel genug, um vom für Ökologie zuständigen Ministerium koordiniert und täglich von einem Sektorkoordinator von ANSSI überwacht zu werden.
Dieses dichte industrielle Ökosystem, das aus Trinkwassergewinnungsanlagen und Kläranlagen besteht, von denen einige auf europäischer Ebene als Essential Service Operators (ESO) eingestuft werden, ist jedoch auf alternde Infrastrukturen und Technologien angewiesen, die es anfällig machen. Darüber hinaus sind diese Betriebssysteme heute einem viel stärkeren Cyberrisiko ausgesetzt, da sie unter dem Einfluss der Digitalisierung der Branche und des Aufkommens neuer Technologien zunehmend mit dem Computernetzwerk verbunden sind.
Dieses Phänomen der IT/OT-Konvergenz spiegelt sich in der Implementierung von Ethernet IP auch in Fabriken oder in der Entwicklung von CloudLösungen für die Industrieüberwachung wider. Dabei handelt es sich zugleich um eine attraktive Angriffsfläche ist für Cyberangreifer, die mit traditionellen IT-Technologien oft besser vertraut sind als mit spezifischen Industrieprotokollen.
Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren, ob in den USA oder in Israel, Beispiele für Cyberangriffe gegen Wasserversorger vervielfacht. Auf der ganzen Welt werden sich Unternehmen der Wasserwirtschaft, staatliche Einrichtungen und Verteidigungsorganisationen zunehmend der Notwendigkeit bewusst, die Cybersicherheit ihrer kritischen Infrastruktur, sensiblen Daten und Betriebsumgebungen zu gewährleisten. Dieses erhöhte Cyberrisiko
spiegelt auch die Fragilität eines Sektors wider, der Opfer von Unterfinanzierung geworden ist. In Europa wie auch auf der anderen Seite des Atlantiks werden Wasserinfrastrukturen daher meist von kleinen Organisationen verwaltet und erwirtschaften geringe Margen.